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HEINER MÜLLER – TRAUMTEXTE


AUTOBIOGRAPHIE

Persönliche statements Müllers


Bedeutung für seine Arbeit hat der Traum nicht als blosse Erscheinung dessen, was nachts passiert, wenn man schläft, es geht weit darüber hinaus.
Bereits in der Schule befasst er sich mit der Psychoanalyse, Psychologie, der Psychiatrie mit Träumen und dergleichen. Auch mit Traumdeutungen Freuds. Er zeichnete eigene und Träume von Mitschülern auf.

DRITTES REICH
Aufwachsen im Dritten Reich Hitlerjugend Arbeitsdienst Volkssturm Kriegsende - kurze amerikanische Gefangenschaft in Schwerin dann sowjetische Besatzung - DDR.
Immer wieder beschäftigt ihn deutsche Geschichte deren entscheidende Daten fest eingebrannt sind:

1933 1945 1953 1961 1968 1989


Von deutscher Geschichte okkupiert, hat Heiner Müller im Experiment seiner Dichtung wie in einem Selbstversuch die Zukunft der Vergangenheit eines Lebens in zwei Diktaturen erkundet. Das Medium dieser Verdichtung von Gegenwart war die Erinnerung die es zu bewahren gilt gegen das

"VERGESSEN UND VERGESSEN UND VERGESSEN."

”Vergessen ist konterrevolutionär, denn die ganze Technologie drängt auf Auslöschung von Erinnerung.”


TRAUMPROTOKOLLE

von ihm selbst aufgezeichnet


Das sind keine fertigen Texte vielmehr: abgerissene Bruchstücke – Wortfetzen – makabre Alpträume – immer wieder Sexobsessionen – psychische Traumanarchie – es gibt keine Übergänge – alles ist übergangslos – Trauminszenierungen – Kriegs- und Todesbilder – Drogen – bizarre Landschaften – das ist die Nachhölle von Dantes Inferno. Sein Kommentar zu den Träumen: ”Der ganze Sinn jeder künstlerischen Anstrengung ist den eigenen Träumen nachzujagen – im Traum ist jeder ein Genie und dem jagt man nach.”
”Der Traum gehört zu unserem Leben wie der Alltag, das muss behauptet muss durchgesetzt werden”.
”Die Hauptarbeit besteht darin, dass man seine Träume beim Schreiben einholt, was unmöglich ist. Man kann sie nie so präzise und sogleich komplex notieren, wie man sie träumt.

ICH SCHREIBE MEHR ALS ICH WEISS
ICH WILL NICHT NACHDENKEN ÜBER DAS WAS ICH MACHE
KITSCH LEBEN - NICHT LESEN
(Heiner Müller)


TRAUMTEXTE

Hier werden erzählerische und poetische Texte die einige dieser Träume aufnehmen und verarbeiten in das FTM Projekt eingebracht.
Die veränderte Textstruktur stellt inhaltlich und formal eine Zusammenfassung der beiden vorhergehenden Abschnitte dar.

Das Verlöschen der Welt in den Bildern

Für das FTM bedeutet die Heiner Müller Produktion 2011 eine Fortsetzung seiner früheren Autorenprojekte: Genet – de Sade – Goethe – Lenz – Nietzsche – Büchner – Rimbaud etc...
Mit Heiner Müller beschäftigt sich das FTM seit 1980. Verschiedene seiner Theatertexte wurden vom FTM auch im Ausland inszeniert.


DIE PRODUKTION

WER KANN SCHON BEHAUPTEN SEINE TRÄUME PRODUKTIV ZU VERARBEITEN

Im "Traumtexte"-Projekt gezeigte Ton- und Videodokumente sind Ausschnitte aus FTM-Heiner Müller -Produktionen, -Aufführungen und -Proben mit Theatergruppen in Brasilien (Brasilia, Sao Paulo, Belo Horizonte), Peru (Lima), Israel (Tel Aviv, Akko), New Zealand (University Christchurch), USA (University Tampa-Florida)

Mi 06. / Do 07. / Fr 08. / Sa 09.
und Di 12. / Mi 13. Juli 2011 – 20:30

im i-camp / neues theater münchen
Entenbachstrasse 37 81541 München
Tickets 16.-/ermäßigt 10.- unter 089/65 00 00
und tickets@i-camp.de
www.i-camp.de

Die Produktion wird unterstützt durch das Kulturreferat der LHSt München
und i-camp neues theater münchen
Verlag: Suhrkamp


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